28.-31.07.2025 Fototrip Budapest

31.07.2025 - Letzter Morgen und Rückreise nach Zürich

 

Nachdem verschiedene Wetter-Apps seit Tagen mit 89 % Wahrscheinlichkeit eine farbenprächtige Himmelsröte für den heutigen Morgen vorhergesagt hatten, plane ich, das Parlamentsgebäude als letztes Motiv meiner Reise erneut in Szene zu setzen. Im Laufe des gestrigen Tages sank die Prognose jedoch auf nur noch 46 % – und als ich heute früh um 04:00 Uhr aus dem Fenster blicke, weiß ich auch warum: Der Himmel ist vollkommen wolkenlos. Farbenfrohe Morgenstimmungen an den Wolken scheinen damit ausgeschlossen.

 

Dennoch stehe ich um 04:30 Uhr an der Location, bereit für die Aufnahme. Der klarer werdende Himmel stellt sich als fotografische Herausforderung heraus, da das Parlamentsgebäude noch im tiefen Schatten liegt. Mit Belichtungsreihen – bei Langzeitbelichtungen zwar nicht das ideale Mittel – versuche ich, dem enormen Dynamikumfang der Szene gerecht zu werden.

 

Wie schon vor zwei Tagen bin ich allein am Donauufer gegenüber dem imposanten Bauwerk. Der Wasserspiegel des schnell vorbeiströmenden Flusses scheint noch weiter gestiegen zu sein. Pünktlich zum Sonnenaufgang ziehen dann doch ein paar kleine Wolken über das Motiv – sie nehmen sogar kurzzeitig etwas Farbe an. Doch die Himmelsröte verfliegt rasch, und gegen 06:00 Uhr mache ich mich auf den Rückweg ins Hotel.

 

Nach dem Frühstück bleibt mir noch etwas Zeit für eine erste Bildauswahl und -entwicklung. Um 11:30 Uhr checke ich aus und fahre mit dem Taxi zum Flughafen. Mit etwa einer Stunde Verspätung bringt mich schließlich eine Maschine der Helvetic Airways im Auftrag von Swiss zurück nach Hause.

 

Rückblickend bin ich sehr froh, diese anstrengende Reise unternommen zu haben – und mit der fotografischen Ausbeute bin ich mehr als zufrieden.

 

Natürlich ist mir bewusst, dass Budapest noch viel mehr Sehenswürdigkeiten zu bieten hat. Doch dafür war meine Zeit vor Ort einfach zu knapp. Das ist auch ein Grund, um irgendwann wieder einmal hierher zurückzukehren – der Flug dauert ja gerade einmal 1 Stunde und 15 Minuten.

 

Trotz der kurzen Zeit hat mich die Stadt erneut in ihren Bann gezogen: mit ihrer eindrucksvollen Architektur, der imposanten Donau, der bemerkenswerten Sauberkeit und nicht zuletzt den freundlichen Menschen.

 

Weniger schön war allerdings die auffallend hohe Zahl an Bettlern und Obdachlosen – ein Aspekt, der das ansonsten sehr positive Stadtbild etwas trübt.

30.07.2025 - Budapest: St. Stephans Basilika - Liberty Bridge

 

Nach der gestrigen, intensiven Erfahrung mit Hunderten von Menschen auf dem Platz vor der beeindruckenden St. Stephans-Basilika, bestelle ich mir heute Morgen um 04:15 Uhr ein Taxi. Mein Ziel: die Basilika auf der anderen Donauseite. Ich erreiche den riesigen Vorplatz noch vor der Morgendämmerung – menschenleer, still, fast magisch. In völliger Ruhe kann ich die Szenerie von der blauen Stunde bis zum Sonnenaufgang fotografieren.

 

Gegen 06:00 Uhr füllt sich der Platz langsam mit Pendlern auf dem Weg zur Arbeit. Zufrieden mit meinen Aufnahmen fahre ich zurück ins Hotel. Nach dem Frühstück steht erst einmal Erholung auf dem Programm – die Anstrengungen der letzten beiden Tage machen sich bemerkbar.

 

Am Nachmittag, gegen 14:00 Uhr, breche ich erneut auf und fahre mit der Tram zur Freiheitsbrücke. Ich erkunde einen Fotospot in direkter Verlängerung zur Brücke – eine perfekte zentrale Perspektive, wie ich sie mir vorgestellt habe. Doch sie liegt mitten auf einem Fahrstreifen. Ich hoffe darauf, dass am Abend der Verkehr dort abnimmt.

 

Zurück im Hotel nutze ich die verbleibenden Stunden zur Entspannung, ehe ich mich gegen 19:00 Uhr wieder auf den Weg mache. Wie vermutet, gestaltet sich das Fotografieren an der Freiheitsbrücke als echte Herausforderung: Der Verkehr ist noch immer rege, ich muss Kamera und Stativ immer wieder von der Straße nehmen. Jeder neue Anlauf bedeutet, den Bildausschnitt erneut sorgfältig einzurichten.

 

Trotz allem gelingt es mir, einige vielversprechende Aufnahmen zu machen. Zum Abschluss positioniere ich mich – wie bereits am Vortag – mitten auf der kleinen Verkehrsinsel an der Kreuzung. Von dort fotografiere ich die Brücke in der warmen Lichtstimmung der Straßenbeleuchtung..

 

Gegen 21:30 Uhr nehme ich die Tram zurück zur Unterkunft – zufrieden, erschöpft und voller Eindrücke.

29.07.2025 - Budapest: St. Stephans Basilika - Liberty Bridge

 

Nachdem ich gestern das Parlamentsgebäude bereits am Nachmittag und Abend fotografiert hatte, nehme ich mir für heute Morgen dasselbe Motiv zum Sonnenaufgang vor. Bereits um 4:00 Uhr mache ich mich auf den Weg zum nahegelegenen Fotospot unweit meines Hotels. Die Szenerie zeigt sich ganz anders als am Vorabend: Ohne die Gebäudebeleuchtung, dafür aber mit der noch aktiven Straßenbeleuchtung entsteht eine ganz besondere, fast schon filmische Stimmung. Als die Lichter langsam erlöschen und die Wolken am Himmel dunkler werden, wirkt die Szene beinahe mystisch. Mir ist im Vorfeld klar, dass die dichte Bewölkung keine morgendliche Himmelsröte zulassen wird – dennoch bin ich mit der Atmosphäre sehr zufrieden. Kurz nach Sonnenaufgang, gegen 5:30 Uhr, kehre ich ins Hotel zurück.

 

Der restliche Vormittag steht im Zeichen von Büroarbeit im Hotelzimmer. Für den Nachmittag habe ich ein Foto-Scouting bei der St.-Stephans-Basilika und der Liberty Bridge geplant. Mit dem Taxi erreiche ich den Vorplatz der Basilika, der gut besucht ist: Hunderte Touristen, viele in Reisegruppen, lassen sich per Kopfhörer durch die Sehenswürdigkeit führen und verweilen minutenlang am selben Ort. Um die Menschenmengen fotografisch zu reduzieren, setze ich auf Langzeitbelichtungen von 15 bis 20 Minuten – mit dem Ziel, die meisten Besucher aus dem Bild "verschwinden" zu lassen. Ich weiß aber jetzt schon: Zu einer anderen Tageszeit werde ich für bessere Bedingungen zurückkehren.

 

Anschließend mache ich mich zu Fuß auf den Weg zur Liberty Bridge – etwa 30 Minuten durch die charmante Altstadt Budapests. Die 1896 errichtete Stahlbrücke ist für mich die schönste der neun Donaubrücken der Stadt. Mit Langzeitbelichtungen versuche ich, die Dynamik der vorbeifahrenden gelben Trams festzuhalten – eine spannende Herausforderung. Über eine Stunde verbringe ich dort, bevor ich entlang des westlichen Donauufers zurück zum Hotel spaziere.

 

Nach einer kurzen Pause bin ich um 19:00 Uhr erneut am Fotospot gegenüber dem Parlamentsgebäude. Auch heute zeigen sich keine spektakulären Farben am Himmel – die Wolkendecke bleibt zu dicht für einen farbenfrohen Sonnenuntergang. Das Warten auf das Einschalten der Gebäudebeleuchtung wird durch interessante Gespräche mit anderen Fotografen aus China, Taiwan und Australien bereichert. Wie am Vorabend sind auch heute wieder Eintagsfliegen unterwegs, jedoch deutlich weniger. Der Wasserstand der Donau ist merklich höher als gestern, was dem Motiv einen leicht veränderten Charakter verleiht. Gegen 21:15 Uhr kehre ich ins Hotel zurück – zufrieden mit einem weiteren fotografisch intensiven Tag.

28.07.2025 - Anreise Zürich - Budapest

 

Nach über 40 Jahren ist es endlich so weit: Ich freue mich riesig, eine der schönsten Städte Europas – das sogenannte „Paris des Ostens“ – wiederzusehen. Seit meinem letzten Besuch ist mir vor allem das eindrucksvolle Parlamentsgebäude an der Donau in lebhafter Erinnerung geblieben. Dieses majestätische Bauwerk möchte ich nun endlich fotografisch festhalten.

 

Der Tag beginnt früh: Um 05:00 Uhr holt mich das Taxi zu Hause ab und bringt mich zum Flughafen. Kurz nach 07:00 Uhr hebt der Flieger ab. Der SWISS Flug wird durch die Partner Airline airBaltic durchgeführt. Der Flug verläuft ruhig, und bereits nach etwa 1 Stunde und 15 Minuten landen wir in Budapest. Die Taxifahrt vom Internationalen Flughafen ins Stadtzentrum dauert knapp über 30 Minuten – und kostet kaum mehr als eine fünfminütige Fahrt in Zürich.

 

Im Hotel erwartet mich eine schöne Überraschung: Ich kann mein Zimmer sofort beziehen – mit direktem Blick auf das imposante Parlamentsgebäude auf der gegenüberliegenden Donauseite. Ich halte mich nicht lange auf und mache mich direkt auf den Weg zum Donauufer, um einen geeigneten Platz für meine geplanten Aufnahmen zu finden.

 

Am Nachmittag kehre ich zum ersten Fotoshooting zurück. Für den Sonnenuntergang, der für 20:25 Uhr angekündigt ist, bin ich bereits kurz nach 18:00 Uhr vor Ort. Ich fotografiere vom goldenen bis in das blaue Licht der Abendstunden. Die vielen Ausflugsboote auf der Donau verschwinden dank Langzeitbelichtung vollständig – allerdings erschweren sie auch eine Spiegelung des Parlamentsgebäudes im schnell fließenden Wasser. Dennoch ist die Atmosphäre einfach wunderschön.

 

Kurz vor Sonnenuntergang treffe ich am Ufer auf eine Gruppe Fotografen, ausgestattet mit LED-Leuchten und Blitzgeräten auf ihren Kameras. Neugierig spreche ich sie an. Es handelt sich um ungarische Naturfotografen, die auf ein ganz besonderes Ereignis warten: den Schwarmflug der Eintagsfliegen zur blauen Stunde.

 

Kaum ist die Sonne untergegangen, beginnt das Spektakel. Aus dem Nichts erscheinen Millionen dieser fragilen Insekten – sie sind überall: auf der Kleidung, in den Haaren, auf der Kamera. Die Fotografen locken sie mit Licht an und blitzen sie gezielt im Vordergrund, um die flirrende Magie dieses Moments einzufangen.

 

Ein atemberaubendes, fast surreal wirkendes Naturschauspiel – zugleich faszinierend und ein wenig nervenaufreibend. Die Eintagsfliegen sind hier streng geschützt und ihr Erscheinen markiert nicht nur einen Höhepunkt für Fotografen, sondern auch ein sensibles Naturereignis, das tief berührt.

 

Gegen 21:30 Uhr kehre ich zufrieden ins Hotel zurück – mit vielen Eindrücken und ersten gelungenen Bildern im Gepäck.